Andi´s Empire

26 September 2005

Auf nach Waterford

Nachdem ich Dublin mehr oder weniger erforscht hatte wurde es langsam Zeit mich in Richtung Waterford zu bewegen, denn dort sollte ich die nächsten 5 Monate leben. Schon ganz gespannt auf mein überteuertes Studentenwohnheim ( 340 EUR ohne Strom-kosten ) machte ich mich auf den Weg dorthin.
Nach 3 Stunden Busfahrt kam ich dann auch im kleinen aber feinen Waterford, oder auf Gälisch Port Láirge, an. Der erste Eindruck war recht gut, da die Endstation direkt am Hafen lag. Waterford ist die 4. Größte Stadt Irlands mit ca. 40.000 Einwohnern was für deutsche Verhältnisse wohl außergewöhnlich klingt.
In dieser Kleinstadt fehlt es jedoch an nichts, was man daran merkt, dass es vom Burger King, Mc D. über alle möglichen Pubs bis hinzu Nightclubs, Kino, Museum, Shopping Centre, Mall und selbstverständlich der Uni fast alles gibt.
Nun stand ich da jedoch am Hafen und wusste nicht wirklich wo es hingeht, doch nachdem ich die Tourist Information entdeckte war auch dieses Problem schnell gelöst. Mit einem Taxi fuhr ich dann schließlich bei meinem Studentenwohnheim, dem Manor Village, vor. Von außen macht es einen sehr modernen Eindruck was sich eigentlich auch von selbst versteht, da das Wohnheim erst 2 Jahre alt ist. Beeindruckend fand ich dann auch, dass so eine Kleinstadt über 3 Nagelneue Studentenwohnheime verfügt, von denen das neueste gerade erst fertig gestellt wurde. In der Eingangshalle standen schon einige Leute, die alle einchecken wollten. Was ich wirklich total witzig fand war, dass die ganzen irischen Erstsemester mit ihren Eltern da waren, da sie noch gar nicht volljährig waren um selbst einzuchecken.
Das Wohnheim muss man sich eigentlich eher wie ein Hotel vorstellen, da es dort eine Rezeption gibt und einen Tag und Nacht Security-Service. Post kann man sich an der Rezeption abholen und man kann sich dort ebenfalls mit all seinen Problemen melden.

Endlich durfte ich mein Appartement betreten was mich dann auch wirklich vom Hocker riss, da es total cool eingerichtet ist. Ich bin in einem Appartement mit 5 Zimmern einer Küche und einem Wohnzimmer. Dieses Appartement teilen sich 5 Leute von denen jeder sein eigenes Zimmer und Bad hat und die Küche + Wohnzimmer mit den anderen teilt. Mein Zimmer fand ich dann auch sehr schön genau wie die Küche und das Wohnzimmer, da es mit allen möglichen Extras ausgestattet ist, wie z.B. Kühlschrank/Gefriertruhe, Mikrowelle, Toaster, Backofen, Sofas, Fernseher usw.
Da ich der Erste in dieser WG war freute ich mich schon meine neuen Mitbewohner kennen zu lernen, die sich dann auch etwas Zeit ließen mit dem Einzug. Der Erste war ein Franzose (Arnaud), der auch Deutsch spricht, da er 3 Jahre in Deutschland gelebt hat. Etwas später kam der Zweite (Hans), der aus dem holländischen Teil Belgiens kommt. Die ersten 2 Tage waren wir zu dritt bis dann noch die anderen 2 einzogen. Eigentlich hatten Arnaud und ich uns 2 irische Mädels gewünscht, aber nur damit wir erstens unser Englisch verbessern würden und zweitens die Küche und das Wohnzimmer sauber gehalten würde. Natürlich kam es dann doch ganz anders. Als drittes zog dann Holger aus Deutschland ein und zuletzt Genny (Italienerin) aus dem französischen Teil Belgiens.
Eigentlich sind wir alle ganz zufrieden mit unseren Mitbewohnern bis auf die Tatsache, dass keine Iren in der WG leben und wir uns gegenseitig verbessern müssen, was natürlich niemand macht, weil er es nicht wirklich besser kann ;)
Man wird hier in Irland total an der Hand geführt. Z.B. gibt es hier im Wohnheim sogar eine eigene Wäscherei, die für einen die Wäsche waschen und auch noch trocknen und zusammenlegen. Weitere Beispiele gibt es auch an der Uni selbst von denen ich euch ein anderes mal erzähle. Das alles ist ganz ungewohnt für einen deutschen Studenten der normalerweise ganz auf sich alleine gestellt ist. Aber ich genieße das mal solange es noch geht ;)

22 September 2005

Erkundung Dublins

Da ich hier gerade 2 Freistunden habe und mich langweile schreibe ich mal ein bissel was ueber Dublin. Wundert euch nicht, dass ich hier manche deutsche Sonderzeichen nicht so darstellen kann wie ihr es gewohnt seid. Ist nunmal ne englische Tastatur.

Nachdem wir uns also etwas ausgeruht hatten machten wir uns auf den Weg Dublin zu erkunden. Natuerlich zogen wir uns Irlandsgemaess an und liefen in Regenjacken und Regenschirmen aus dem Haus. Zur unser Verwunderung waren wir die einzigen in ganz Dublin die das ebenfalls taten. Dies war jedoch nicht der einzige Punkt wo wir uns als Touristen outeten. Ein weiterer Kapitalfehler war es auf der falschen Strassenseite auf den Bus zu warten oder beim ueberqueren der Strasse wie gewohnt erst nach links zu schauen und dabei fast von einem 40-Tonner von rechts ueberollt zu werden. Zum Glueck gab es an manchen Fussgaengeruebergaengen (Wie uebel das Wort aussieht mit der englischen Tastatur) fuer die ganz dummen Touristen Markierungen auf der Fahrbahn mit "look left" oder "look right" :)
Dazu muss ich aber noch erwaehnen, dass man sich nie daran gewoehnt in die fuer uns andere Richtung zu schauen. Das beste was man machen kann, ist immer total verwirrt in beide Richtungen zu schauen wobei man sich vorkommt wie ein Dreijaehriger der von Papa und Mama gefuehrt werden muss.
Nachdem wir diese Schwierigkeiten mehr oder weniger gemeistert hatten, besichtigten wir Dublins City Centre. Als erstes wollten wir uns fuer die naechsten Tage mit Lebensmittel eindecken und suchten den naechstbesten Supermarkt. Marks & Spencer kam mir auch irgendwie bekannt vor und schon standen wir vor den Einkaufsregalen mit heruntergeklapptem Kinn da. Die Preise waren nicht ganz das was wir von Irland erwartet hatten. Hier einige Beispiele um euch das zu erlaeutern: O-Saft im Tetrapack 4 EUR, Normales Shampoo 8 EUR, Sonnenblumenoel 4 EUR oder abgepackter Schinken 4 EUR. Das erste was wir taten war natuerlich erst mal den Laden zu verlassen und was guenstigeres zu suchen, doch nachdem wir einen Spar entdeckten von dem man eigentlich denken sollte er waere SPARsam mussten wir feststellen, dass die Marks & Spencer Preise im Vergleich dazu ein schnaeppchen waren. Naja lange Rede kurzer Sinn, die Preise hier sind Arschteuer. Sogar der Lidl hier hat uebertrieben hohe Preise und man findet z.B. keinen Wein unter 5 Euro, nicht mal nen Pennerwein im Tetrapack ;)
Naja letztendlich machten wir unsere Einkaeufe dann doch beim ALDI was hier noch am humansten ist.
Ansonsten fanden wir die Stadt hier recht schoen und viel schoener als wir uns das alles hier vorgestellt hatten. Des Weiteren scheint Irland in den letzten 10-15 Jahren wirklich enorm aufgeholt zu haben zu den grossen europaischen Landern, wie heute auch ein Prof. in der Vorlesung bestaetigte: " Thanks to the guys from Germany here, for that money."
Fuer die, die es interessiert: Der durchschnittliche Ire verdient ca. 40.000 EUR im Jahr was mit ueber 3.000 EUR im Monat wohl ueber dem deutschen Durchschnitt liegt. Dies erklaert wohl die hohen Preise der Lebensmittel und die Gelassenheit der Iren darueber.
Zumindest gibt es hier sehr gute, schoene und vorallem abnormal billige Klamotten was die teuren Lebensmittelpreise etwas ausgleicht.
Was uns dann ausserdem noch sehr beeindruckt hat war, dass die Laeden hier sogar Sonntags geoffnet sind, was wir dann natuerlich auch gleich voll ausgenutzt haben.
Wir waren dann noch im legendaeren Trinity College von Dublin, dass die Elite-Uni Irlands ist. Natuerlich gings danach noch in ein Irisches Pub wo wir unser erstes Guinness in Irland schluerften, dass hier um Welten besser schmeckt als bei uns in Deutschland oder sonst wo.

19 September 2005

Irland die Erste - Ankuft!

So nun habe ich kurzerhand meinen Weblog der hier langsam versauerte zum Irlandlog umfunktioniert, da ich hier sowieso immer zu faul war etwas zu posten.

Nachdem ich jetzt schon seit über 2 Wochen in meiner neuen Heimat angekommen bin, wo die Schafe noch ein unbeschwertes Leben führen und man Bier noch mit Stickstoff statt Sauerstoff zapft, wird es höchste Zeit euch mal zu berichten was ich hier so treibe.

Der Flug nach Dublin war wirklich problemlos obwohl ich ja nach meinem letzten Horrorflug (von München nach Prag) alles andere als gut gestimmt bin, wenn es ans Fliegen geht. Zum Glück hatte ich als kleine Ablenkung meinen neuen Laptop an Bord den ich dann auch gleich aufklappte und mit Sandra über ne Stunde Blobby Volley und Worms spielte.

Das war übrigens auch ein wirklich guter Grund sich die Kohle für das Essen im Billigflieger zu sparen. "Können wir ihnen etwas zum essen anbieten?" "Nein, sorry hab leider am Laptop zu tun ;)"

In Dublin angekommen wurden wir erst mal von der Tatsache überrascht, dass doch nicht alle Iren rote Haare und Sommersprossen haben. Erleichtert machten wir uns auf den Weg zum Bus in Richtung City Centre.
Voller Freude das es sich um einen Doppeldecker handelt stiegen wir sofort ein und deponierten unser Megaschweres Gepäck [22 Kilo Koffer (erlaubt 20kg) und 14 Kilo Handgepäck(erlaubt 5kg)] mitten auf den Gang um uns in den 2. Stock zu begeben, wo wir die tolle Aussicht genießen konnten.

In der City angekommen mussten wir vollbeladen ungefähr 2 Kilometer durch die Menschenmassen der Innenstadt zurücklegen um den richtigen Bus zu finden der zur Sandras Wohnung fuhr. Nach einer qualvollen dreiviertel Stunde kamen wir dann an der richtigen Bushaltestelle an um mit entsetzen festzustellen, dass der Flughafenbus dort ebenfalls hielt.

Naja, egal sagten wir uns und stiegen einfach in den Bus ein.
Daraufhin wollte ich meine verhandlungssicheren Englischkentnisse beweisen und den Busfahrer fragen ob er in unsere Richtung fährt. Nachdem ich ihn das gefragt hatte kam die Antwort die für mich ganz klar Gälisch klang aber leider doch Englisch war, da ich von ungefähr 3 Sätzen die er sagte kein einziges Wort verstanden hatte.
Daraufhin wollt ich einfach nur zahlen und hielt ihm nen 10 Euro Schein hin, weil ich dachte, er meinte einfach nur Yes! Nach weiteren unverständlichen Worten woraufhin ich nur Sandra verzweifelt anschauen konnte kam uns ein anderer Ire zu Hilfe der für uns die Fahrt zahlen wollte. Da begriff ich endlich, dass der Busfahrer nur Münzen von mir wollte und keine Scheine. Also zahlten wir unsere Fahrt dann doch selbst ohne dafür Rückgeld zu bekommen und fuhren ins Ungewisse. Sandra startete noch einen letzten Versuch und fragte den etwas gereizten Busfahrer ob er uns wenigstens sagen könne wo wir aussteigen müssen, doch sie kam mit einer unverständlichen Antwort zurück. Glücklicherweise gab er uns dann aber doch ein Zeichen und wir durften dann fast genau vor Sandras Wohnung aussteigen.

Die Wohnung fanden wir dann wie gesagt auch recht schnell, doch leider die Hausbesitzerin nicht.
Nach einigen Minuten warten und nebenher das Haus von außen inspizieren, vor dem sogar eine Palme mitten im Garten steht, wurde auch dieses Problem gelöst.
Ihr Zimmer entsprach zwar in Sachen Sauberkeit nicht unbedingt Mamas Standard aber inzwischen hat sie sich dort ganz gut eingelebt und fühlt sich wohl.

Soviel erst mal zur Ankunft, mehr gibts dann die Tage. Ich freue mich auf eure Kommentare.

Bis dahin sage ich Tschüß und Gun cuireadh do chupa thairis le slàinte agus sonas! Was Gälisch ist und auf Deutsch, Möge dein Kelch mit Gesundheit und Glück überfüllt sein, heißt.